Selbstliebe – Sei dir Selbst dein bester Freund

Es ist wieder einmal Sonntag, eine anstrengende Woche liegt hinter mir. Mein Terminplaner war voll mit Zielen, Wünschen und Plänen. Fast alles habe ich geschafft. Ein paar Kleinigkeiten nehme ich aber mit in die neue Woche. Nach ein wenig „Budenschwung“ und dem frisch zubereiteten Mittagessen habe ich mich erst einmal in die warme Wanne gelegt. Einen Schuss Milch, ein wenig Honig. Zeit für mich. Nach dem Augenbrauen zupfen und einem Peeling fürs Gesicht habe ich mich angezogen und bin an die Elbe gelaufen. Es war ein wunderbarer Sonntag. Und ich bin froh mir auch heute wieder Zeit für mich selbst genommen zu haben.

Rückblick:
In der letzten Woche habe ich Euch erzählt, wie wichtig es ist, in sich hinein zu hören, sich zu hinterfragen. Wie, was und wann man etwas erreichen will, man glücklich war oder wann man aus einer schweren Situation einen Vorteil gezogen hat. Diese Fragen sollten unser ganzes Leben bestimmen. Heute seht ihr einen kleinen Teil meiner Antworten. (Alle Fragen zum Thema lest Ihr hier.)

Ich fühle mich gestresst durch:
„Menschen die mich verurteilen, falsch zu sein, weil ich dick bin. Menschen die mich unter Druck setzen und mir sagen, ich müsste abnehmen um menschlich und willkommen behandelt zu werden. Es stresst mich nicht nur, es macht mich so wütend, dass ich manchmal einfach aufgeben will.“

Ausgleich und Balance finde ich, indem:
„Ich jeden zweiten Tag morgens eine kleine Runde an der Elbe laufe, ich zusehe wie der Nebel über die Elbe zieht, die Sonne aufgeht und in ihrem Licht, der Tau auf den Feldern anfängt zu leuchten.“

Ich gehe nachlässig mit meinem Körper um, weil:
„Ich viel zu selten an mich selbst denke.“

Der Weg ist das Ziel:
Den Weg zur Selbstliebe kann man sich vorstellen, wie die Reise auf dem Jakobsweg oder etwa wie das erwachsen werden. Nichts davon ist leicht oder kommt von allein – Man muss es sich erarbeiten, erkämpfen… Naja und Zeit braucht es wohl am meisten. Man durchläuft einige Stufen, muss so manche Hürde überwinden, doch am Ende wird der Weg das Ziel sein. Selbstlieben heißt sich selbst zu lieben. Es heißt nicht alles zu tun, um von anderen geliebt zu werden. In dieser einen winzigen Sache geht es einmal ausschließlich um sich selbst.

„Sei dir selbst dein bester Freund.“
Sich selbst sein bester Freund sein, sich gern haben und seinen Körper lieben ist einfacher gesagt als getan. In der Realität sieht es leider anders aus.
Folgende Beispielsituationen verdeutlichen dies:
Ein Freund vermasselt seine theoretische Fahrprüfung. Niedergeschlagen meldet er sich bei dir. „Ich bin durch gefallen. Das ist mir so peinlich 11 Fehlerpunkte. Ich bin ein Versager.“ Ohne nur eine Minute daran zu Zweifeln entgegnet ihr ihm mit: „Kein Meister ist vom Himmel gefallen!“ „Das ist doch nicht so wild, dann wiederholst du deine Prüfung in 2 Wochen. Niemand muss davon etwas erfahren und überleg doch mal. Nur ein Punkt drüber, das war einfach Pech!“ Doch wie reagiert ihr darauf wenn es mit der Beförderung nicht klappt? Ihr Euer Auto aus Versehen ansetzt, Ihr Euch aus der Wohnung ausschließt, weil ihr in Gedanken wart. Wie reagiert ihr, wenn ihr durch die Prüfung fallt, sitzen bleibt oder durch ein falsches Wort einen Freund verliert? Sofort fangen wir an uns selbst an alles die Schuld zu geben, wir reden uns ein, dass wir unfähig seien, das Leben nicht verdient hätten. Wir bestrafen uns mit den eigenen Gedanken. Wir sind menschlich, weil wir Fehler machen. Jeder von uns macht Fehler und wer sagt, noch nie einen Fehler gemacht zu haben, lügt. Wir müssen lernen mit Fehlern umzugehen! DU musst lernen mit Fehlern umzugehen. Selbstzweifel, fluchen und ausrasten werden uns nicht weiter bringen und den Fehler nicht rückgänig machen. Es macht uns stärker.

Fairness:
Wenn ein lieber Mensch aus der Familie oder ein Freund einen Fehler begehen, können wir ihn aufmuntern, wir ermutigen ihn, wenn er etwas nicht geschafft hat. Wir helfen ihm da raus. Nur wenn wir selbst einen Fehler machen, gehen wir hart, viel zu hart mit uns ins Gericht. Anderen zu vergeben ist schließlich viel einfacher als sich selbst zu fragen, wo das Problem war. Es ist wichtig sich selbst als besten Freund zu sehen. Ich fordere Gerechtigkeit und Fairness für uns Selbst.

Wenn du eine falsche Entscheidung getroffen hast, eine Prüfung nicht bestanden oder dein Ziel nicht erreicht hast, dann berate dich so wie du einen Freund beraten würdest. Du kannst das noch schaffen. Du kannst diesen Fehler noch rückgänig machen. Du kannst es besser machen. Ermutige dich selbst, freue dich auch über kleine Dinge, die du erreicht hast. Ermutige dich nicht mit einem gedanklichen Schulterklopfen, sondern sag dir selbst auch mal, dass du stolz auf dich bist, weil …

Wer bin ich eigentlich? Um mir selbst ein guter Freund zu sein muss ich mir selbst die wichtigste Frage stellen.
Gern dürft ihr Euch Zettel und Stift nehmen und Eure Gedanken aufschreiben.
Wer bin ich / Was macht mich aus?
Welche positiven Charaktereigenschaften machen mich aus?
Welche negativen Charaktereigenschaften habe ich an mir?
Welche Ziele strebe ich zur Zeit an?
Auf was bin ich Stolz? / Was habe ich bis jetzt alles erreicht?
Was sind meine Stärken?
Was sind meine Schwächen?

Nächste Woche möchte ich Euch von meinen Stärken und Schwächen erzählen. Bis bald, Elisabeth

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