Selbstliebe – Der Weg ist das Ziel

Während ich in meiner warmen Stube am Schreibtisch sitze und zum Fenster hinausschaue, scheint draußen die Sonne und der Himmel ist blau. Es ist Sonntag, 12 Uhr. Ich höre die Glocken in meiner kleinen Stadt läuten und habe den Duft meines Sonntagsbratens in der Nase. Sonntag ist bei uns Ruhetag, das heißt mein Freund und ich lassen die Woche ausklingen, beziehen die Betten frisch und reden über die Pläne der nächsten Wochen und lassen wiederum die letzte Woche Revue passieren. Ich habe schon länger den Gedanken mal wieder einen positiven Blogbeitrag zu schreiben. Ein Thema was mich seit Wochen zum nachdenken anregt, ist die Selbstliebe. Gern würde ich euch sagen: „Ich liebe mich selbst.“ oder „Meine Selbstliebe ist groß.“ – oder wie auch immer man das nennen mag. Nur leider empfinde ich dieses Gefühl von Selbstliebe nicht so stark, wie ich es mir wünschen würde. Immer wieder habe ich auf Social Media Seiten Aufrufe gestartet. Und gefragt, was ihr eigentlich unter Selbstliebe versteht. Die Antworten waren oft , „Das wichtigste im Leben…“ „…was ich nicht empfinde.“ oder „Ich habe die Selbstliebe vor Jahren verloren“. Mir haben so viele gebildete und selbstbewusste Frauen geschrieben, dass ihre Selbstliebe erloschen ist, dass war für mich ein Schock. Und im gleichen Moment war es mir auch unangenehm, sie überhaupt darauf angesprochen zu haben, da dieses Thema wohl doch sehr tiefsinnig ist. Ja, es macht uns wahrscheinlich auch verletzlich. Und trotzdem möchte ich näher auf dieses Thema eingehen. Ich möchte euch zum Nachdenken anregen und euch dazu ermutigen an euch zu arbeiten, damit ihr euch selbst findet.

Viele Frauen entgegneten mir aber auch mit: „Selbstliebende Menschen sind Egoisten.“
Der Rest der Frauen, die sonst so aktiv meine Beiträge kommentieren waren aber einfach still. Ich selbst habe mich zu dem Thema sehr viel belesen und Gespräche mit vielen Menschen gesucht. Aber was bedeutet Selbstliebe eigentlich für mich?

Selbstliebe bedeutet mit sich selbst im Reinen zu sein, glücklich zu sein, seinen Körper mit allen Ecken und Kanten ausnahmslos zu lieben oder ihn so zu optimieren das man sich selbst ein leben lang lieben kann. Das bedeutet Selbstliebe für mich. Sich selbst zu lieben, zu ehren, zu achten. Es ist eine Reise, ein Weg den wir alle gehen müssen, denn:

„Wer sich selbst mag, vermag auch andere zu mögen.“ – Ernst Ferstl

Ich möchte euch deshalb mitnehmen auf meinem Weg und euch jeden Sonntag von meiner Woche erzählen: Wann ich mich mal selbst geliebt habe und wann nicht. 2017 möchte ich erreichen, an einen Punkt zu gelangen, der für mich das ultimative Glück bedeutet. Selbstbewusst und selbstliebend zu sein.

Selbstwertgefühl aufbauen:

Du kannst nichts.
Du weißt nichts.
Du schaffst das nicht.
Du bist nicht gut genug.
Du bist hässlich.
Du bist fett.

Es ist diese kleine aber sehr laute Stimme in unserem Kopf die uns ruiniert. Sie ist immer da und schläft niemals. Du kannst sie nicht abschalten und ihr einziges Ziel ist, dich herunterzuputzen, dich immer an dir zweifeln zu lassen und dir zu sagen wie falsch und schlecht du bist. Es ist die Stimme, die die Sätze wiederholt, die dir schlechte und unfaire Menschen an den Kopf geworfen haben. Kommt sie dir bekannt vor? Ich habe permanent diese Stimme in meinem Kopf, die mir genau das sagt. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass der Selbstwert ein wichtiger Halt auf dem Weg zur Selbstliebe ist. Sich selbst Wert zu schätzen bedeutet auch sich selbst zu lieben.

Deshalb habe ich mir vorgenommen ganz klar gegen die vielen erniedrigenden Dinge in meinem Kopf vorzugehen und mir alles gute in meinem Leben zurück zu holen.

Diese Sätze sollten unseren Alltag bestimmen:
Ich kann das!
Ich schaffe das!
Ich bin gut so wie ich bin!
Ich bin schön!
Ich bin liebenswert!

Schön sein und erfolgreich sein ist allerdings nur zweitrangig, denn selbst schöne und erfolgreiche Menschen können ein schlechtes Selbstbewusstsein haben oder sich selbst nicht lieben. Es kommt also immer auf die inneren Werte an.

Sich auch mal etwas zuzutrauen gehört für mich ebenfalls dazu, denn nur so kann man lernen über seinen Schatten zu springen und die Stimme im Kopf, die sagt etwas nicht zu können, auszulöschen.

Wenn ein Mensch weiß, wer er ist, hat er keine Angst, verschlungen zu werden. Wenn er über Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl verfügt, hat er keine Angst, verlassen zu werden. – John Bradshaw, Das Kind in uns

Zeit für mich/ uns:
Bereits vor einem halben Jahr hatte ich ein Hotel anlässlich der Fashion Week in Berlin gebucht. Nur hatte ich in diesem Jahr keine Lust auf den ganzen Trubel. Die Fashion Week ist ein Ort zur Selbstdarstellung und von mehr Schein als Sein getrübt. Ganz nach dem Motto „Ich möchte nur noch Dinge in meinem Leben erleben, die mir wirklich Spaß machen.“, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen meinen Freund mitzunehmen und die Reise ganz ohne Zwang zu genießen. 3 Tage einfach mal nur für uns aber auch für jeden einzeln. Wir waren zusammen beim essen und bei Ausflügen, manchmal haben wir uns aber auch für eine Stunde getrennt. Wir haben nicht über die Arbeit und andere lästige Sachen nachgedacht. Bei einem leckeren Abendessen im Hard Rock Cafe gab es tolle Gespräche über das Reisen und die Zukunft. Im Anschluss haben wir einen schönen Spaziergang durch die Straßen des kalten Berlins gemacht. Das war so entspannt und unglaublich schön, dass ich garnicht an die vielen Selbstzweifel gedacht habe. Und der kleine Teufel, der in meinem Kopf sonst auch überwiegt, war ganz leise. Am zweiten Tag haben wir das Museum zum Menschen entdeckt, welches einen Teil der Körperwelten Ausstellung beinhaltet. Im Menschen-Museum haben wir den gesamten Körper aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen. Es wurde gezeigt, wie der Mensch entsteht, aus welchen Bausteinen er besteht und durch welche äußeren Einflüsse sich der Körper verändert oder gar krank wird. Wir leben in einer Welt voller Konsum und Überfluss, tausende Dinge wirken täglich auf uns ein. Auch durch die technische Entwicklung hat unser Horizont sich enorm erweitert. Unsere Ziele werden immer größer und unsere Träume immer wahnsinniger. Die wichtigsten Grundgedanken waren jedoch am Ende der Ausstellung, nachdem wir uns ausführlich über unseren Körper mit all seinen Funktionen auseinander gesetzt haben, dass der Körper nur der Mantel unserer Seele und unseres Geistes ist. Es spielt in dem Sinne keine Rolle, ob du gesund oder krank bist, wichtig ist ein gutes Lebensgefühl zu entwickeln und sich als Person wohlzufühlen. Seinen Geist wahrzunehmen, sich intensiv zu spüren. Dies können wir eben nur wenn wir mal in unseren Geist hineinhören. Und das wiederum können wir eigentlich nur wenn wir mal alleine sind. Und alles was sonst so auf uns einwirkt stummschalten. Dabei denke ich nicht nur an das Smartphone, den Fernseher oder das Radio, sondern auch die gesamte Umwelt. Der Straßenlärm oder der Trubel im Kaufhaus.
Am Ende der Ausstellung war die Decke übersehen von Karteikarten, auf denen Besucher aus aller Welt in verschiedenen Sprachen über folgende Dinge nachgedacht haben und sie nieder schrieben.
Ich habe die Karteikarten auch sehr ausführlich beschrieben. Die Einzelnen Punkte könnt ihr selbst für euch, in einer stillen Minute überdenken. Diese Karten sind es allerdings nicht nur jetzt Wert beantwortet zu werden, sondern auch in zwei Wochen, einem Monat oder in einem Jahr.

Das hat mich zuletzt richtig glücklich gemacht:
Dieses Unglück hat mein Leben positiv verändert:
Das würde ich in meinem Leben anders machen, wenn ich noch einmal auf die Welt käme:
Der erfolgreichste Zufall in meinem Leben war:
Ich fühle mich gestresst durch:
Ausgleich und Balance finde ich, indem:
Ich gehe nachlässig mit meinem Körper um, weil:
Das würde ich gern an meinem Körper verändern:
Davon kann ich nicht genug kriegen:
Ich wäre gern bescheidener bei:

Fazit:

Traut euch auch einmal etwas zu, wovor ihr vielleicht schon immer Angst hattet. Sprecht vor einer riesigen Gruppe Menschen, geht zu einem Modelcasting oder in die Karaoke-Bar. Nehmt euch Zeit für euch selbst, schaltet auch einmal einen Gang herunter. Schließt die Tür hinter Euch zu und seit einfach einmal ganz für euch alleine. Hört in euch hinein und denkt über eure Bedürfnisse und Wünsche nach.

Nächste Woche erfahrt Ihr was ich auf die Karteikarten geschrieben habe. Bis bald

Elisabeth

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