Meine Verwandlung

Brautkleid_Curvy_Weiß

Wie bereits angekündigt und auch in meinen letzten Beitrag gesehen, habe ich mich optisch ein wenig verändert. Tatsächlich habe ich jetzt dunkle Haare und die Meinungen gehen von schrecklich bis hin zu bezaubernd. Ich bin seit Jahren blond und meine Haare erholen sich gerade von der ständigen Färberei. Es fühlt sich sehr unscheinbar und unauffällig an und genau das ist gerade mein Ding, nur nicht auffallen. Das liegt wahrscheinlich an der Jahreszeit, die Dunkelheit macht mir ein wenig zu schaffen, ich habe das Gefühl es ist nur noch dunkel. Und eine große Veränderung im Leben efordert bei mir immer eine neue Frisur oder eine neue Haarfarbe, so macht Frau das halt. Ich fühle mich mit meiner neuen Haarfarbe sehr wohl, auch wenn ich im Moment das Gefühl habe permanent unter Strom zu stehen. Ich kann einfach nicht Abschalten. Ich falle abends totmüde in mein Bett, kann die Augen kaum offen halten, denke aber an die tausend Dinge, die ich eigentlich noch erledigen wollte. Die Verpflichtungen, die noch auf mich warten, aber ich bin gefesselt von meinem Handy, immer up-to-date sein, auf Instagram, Twitter und co. Ich setzte mich selbst unter Druck und verfehle dabei eine Regemäßigkeit, einen geregelten Tagesablauf, den ich so sehr brauche, einfach um wieder zurück in den Alltag zu finden.

In meinem Zuhause fühle ich mich nur noch zum Teil zu Hause, in einer Gegend in der ich nie wohnen wollte. Ich sehne mich nach etwas, das es nicht gibt, was ich nicht in Worte fassen kann. Man könnte meinen ich hätte mich verloren in einer 2 Raumwohnung voller Leere, in der es schallt wenn ich Musik höre. Es ist Zeit den nächsten Schritt zu wagen – mich selbst wieder zu finden. Deshalb habe ich mir vorgenommen das Handy einfach mal zu Hause liegen zu lassen während ich mit meiner besten Freundin in einem Kaffee sitze und über all das rede. Einfach mal das Leben genießen ohne 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein. Zeit nur für mich. Ich habe es sogar mal geschafft mich abends in die Wanne zulegen ohne Handy, aber nach einer viertel Stunde habe ich dann doch hoffnungsvoll auf mein Handy gestarrt und gebetet, bitte lass es da draußen irgendjemand geben der an mich denkt, der mich lieb hat. Ich möchte in den letzten Wochen des Jahres die Zeit mal intensiver nutzen. Mich neu orientieren und herrausfinden was ich wirklich vom Leben erwarte.

In meinem Kleiderschrank hängen so viele Sachen die ich nie getragen habe, weil es nicht die richtige Zeit dafür gab, wie das schlichte weiße Brautkleid. Das ich bei einem Ausverkauf bestellt hatte und bei dem ich genau wusste, ich werde es irgendwann tragen nur für mich, allein. Ohne dieses Anblick mit jemandem zu teilen. Was ich privat nicht erleben werde, ermöglicht mir die Fotografie. Einmal Braut sein, einmal Träumen. Heiraten steht in meinem Leben an wahrscheinlich letzter Stelle, da ich meinen Namen behalten möchte und es in dieser Welt keine Prinzen gibt. Deshalb habe ich mich ganz alleine für mich hübsch gemacht, tolle Strumpfhosen angezogen, Absatzschuhe, ein Brautkleid getragen und einfach nur geglänzt und diesen kurzen wunderbaren Moment genossen. Die Schultern legen sich automatisch nach hinten, der Gang wird aufrecht die Nase trägt man ein wenig höher als sonst. Und wer kann schon von sich sagen mit 20 bereits ein Brautkleid im Schrank hängen zu haben, ohne verheiratet zu sein?! Ansonsten denke ich immer ich hätte dieses Jahr nichts geschafft, Freunde und Verwandte müssen mich dann immer ausbremsen und sagen: „Elisabeth, du hast dieses Jahr so viel geschafft.“ Ich denke mir dann: ja stimmt vielleicht. Denn im Leben kann nicht immer alles zur gleichen Zeit perfekt sein. Glück im Spiel, Pech in der Liebe trifft es da vielleicht. Es ist Dezember und jedes Jahr im Dezember schreibe ich einen Plan mit Dingen die ich im nächsten Jahr machen möchte. Eine tolle Idee um am Ende des Jahres herrauszufinden, was man tatsächlich alles erreicht hat. Ja ich denke ich kann ganz stolz auf mich sein.

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